•Von Joshua Alsen
Chronische Kopfschmerzen loswerden: Osteopathie statt Schmerztabletten
Sie wachen morgens auf – und der Kopfschmerz ist schon da. Mittags eine Ibuprofen. Abends die zweite. Am nächsten Tag das Gleiche. Seit Monaten. Ihr Arzt sagt „Spannungskopfschmerz" und verschreibt Ihnen stärkere Tabletten. Aber was, wenn die wahre Ursache Ihrer Kopfschmerzen nicht im Kopf liegt – sondern im Nacken, Kiefer oder Nervensystem? Und Schmerzmittel nur das Symptom unterdrücken, nicht die Ursache behandeln?
Chronische Kopfschmerzen betreffen in Deutschland über 3 Millionen Menschen.1 Die meisten greifen zu Schmerzmitteln. Doch 70% der chronischen Kopfschmerzen haben eine muskuloskelettale Ursache – und genau hier setzt Osteopathie an. In diesem Artikel erfahren Sie, wie osteopathische Behandlung chronische Kopfschmerzen nachhaltig behandelt – ohne Medikamente.
Das kennen Sie wahrscheinlich
Die Schmerzmittel-Spirale:
Es beginnt harmlos. Ein paar Kopfschmerzen pro Woche. Eine Tablette hilft – erstmal.
Dann:
Monat 1-3: Schmerzmittel 1-2x/Woche. Wirkt noch gut.
Monat 4-6: Kopfschmerzen häufiger. Tabletten 3-4x/Woche.
Monat 7-12: Fast täglich Schmerzen. Tabletten helfen kürzer.
> 1 Jahr: Chronische Kopfschmerzen. Medikamenten-induzierter Kopfschmerz (MOH).2
Das Problem: Sie sind im Teufelskreis gefangen:
Kopfschmerzen → Tabletten → vorübergehende Linderung
→ Ursache bleibt → mehr Kopfschmerzen → höhere Dosis
→ Medikamenten-Kopfschmerz → noch mehr Tabletten
→ [Spirale verstärkt sich]
Die Standard-Behandlung:
Ibuprofen, Paracetamol (rezeptfrei)
Bei Nicht-Wirkung: Triptane (verschreibungspflichtig)
Bei Chronifizierung: Prophylaxe (Betablocker, Antidepressiva)
Empfehlung: „Stress reduzieren" (aber wie?)
Das Ergebnis: 40% der chronischen Kopfschmerz-Patienten nehmen täglich Schmerzmittel.3 Die Ursache? Unbehandelt.
Warum Schmerzmittel keine Lösung sind
Bei OsteoAlsen behandeln wir Kopfschmerzen und Migräne ganzheitlich – mit Fokus auf die tatsächlichen Ursachen statt nur Symptomunterdrückung. Denn chronische Kopfschmerzen entstehen meist nicht im Kopf selbst.
Das Problem mit Schmerztabletten
1. Sie behandeln nur das Symptom
Schmerzmittel blockieren Schmerzsignale im Gehirn. Aber:
Die muskuläre Verspannung im Nacken? Bleibt.
Die HWS-Blockade? Bleibt.
Die Kiefergelenks-Dysfunktion? Bleibt.
Die Stressreaktion im Nervensystem? Bleibt.
→ Sobald die Tablette wirkt ab: Schmerz kommt zurück.
2. Sie verursachen medikamenten-induzierten Kopfschmerz (MOH)
Definition: Kopfschmerzen durch Schmerzmittel-Übergebrauch.4
Schwellenwert:
10 Tage/Monat Schmerzmittel → hohes Risiko
15 Tage/Monat → MOH wahrscheinlich
Mechanismus: Das Gehirn gewöhnt sich an Schmerzmittel → Schmerzempfindlichkeit steigt → mehr Kopfschmerzen → mehr Tabletten.
Das Paradox: Die Lösung (Tabletten) wird zum Problem.
3. Nebenwirkungen bei Langzeitgebrauch
Ibuprofen/NSAR:
Magenschleimhaut-Schäden (Geschwüre)
Nierenschäden (bei Langzeitgebrauch)
Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko (+30% bei täglicher Einnahme)5
Paracetamol:
Leberschäden (bereits ab 4g/Tag!)
Reduzierte Glutathion-Produktion (wichtig für Entgiftung)
Triptane:
„Rebound"-Kopfschmerzen
Serotoninrezeptor-Downregulation
Die 5 häufigsten Ursachen chronischer Kopfschmerzen
1. Halswirbelsäulen-Dysfunktion (HWS) – 60% der Fälle!
Das Problem:
Die obere HWS (C0-C2, Atlas-Axis) ist extrem beweglich – und direkt mit dem Schädel verbunden.
Anatomie:
C0-C1 (Atlanto-occipitale Gelenk): 50% der Kopf-Flexion/Extension
C1-C2 (Atlanto-axiale Gelenk): 50% der Kopf-Rotation
Nerven: C2-C3 innervieren Kopfhaut, Schläfen, Stirn
Wenn diese Gelenke blockiert sind:
→ Muskuläre Dauerverspannung
→ Nervenreizung (zervikogener Kopfschmerz)
→ Reduzierte Durchblutung
→ Chronische Kopfschmerzen
Typische Symptome:
Nackensteifigkeit morgens
Schmerzen bei Kopfdrehung
Einseitige Kopfschmerzen (beginnt im Nacken, strahlt nach vorne)
Schwindel, Benommenheit
Studien: 70% der chronischen Spannungskopfschmerzen haben eine HWS-Komponente.6
Mehr zur ganzheitlichen Behandlung von Nackenbeschwerden: Rückenschmerzen und HWS-Blockaden.
2. Kiefergelenks-Dysfunktion (TMJ) – Die unterschätzte Ursache
Das Problem:
Das Kiefergelenk (Temporomandibuläres Gelenk, TMJ) ist direkt mit Schädel und Nacken verbunden.
Anatomie:
TMJ → M. temporalis (Schläfenmuskel)
TMJ → M. masseter (Kaumuskel)
TMJ → Os temporale (Schläfenbein)
Wenn das Kiefergelenk dysfunktional ist (z.B. durch Zähneknirschen):
→ M. temporalis dauerverkrampft
→ Triggerpoints strahlen aus
→ Schläfenkopfschmerzen, Stirnkopfschmerzen
Typische Symptome:
Schmerzen beim Kauen
Knacken im Kiefergelenk
Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus)
Schmerzen an Schläfen/Stirn/hinter den Augen
Morgens Kiefer verspannt
Häufigkeit: 40% der chronischen Kopfschmerz-Patienten haben eine TMJ-Komponente.7
3. Triggerpunkte (myofasziale Schmerzen) – Der verbreitete Täter
Was sind Triggerpunkte?
Lokale Muskel-Verhärtungen, die Schmerzen an entfernten Stellen auslösen (referred pain).
Die Haupt-Täter bei Kopfschmerzen:
M. trapezius (Trapezmuskel):
Triggerpunkt: Nacken/Schulter
Ausstrahlungszone: Schläfe, hinter dem Ohr
M. sternocleidomastoideus (SCM):
Triggerpunkt: Vorderer Hals
Ausstrahlungszone: Stirn, über dem Auge
M. suboccipitales (unter dem Hinterhaupt):
Triggerpunkt: Nacken-Ansatz am Schädel
Ausstrahlungszone: Kompletter Kopf (Spannungshelm)
Ursachen für Triggerpunkte:
Chronischer Stress (Dauerverspannung)
Schlechte Haltung (Schreibtisch, Smartphone-Nacken)
Überlastung
Dehydration
Studien: Triggerpunkt-Behandlung reduziert Kopfschmerz-Frequenz um 50-70%.8
4. Vagusnerv-Dysregulation – Die Stress-Komponente
Das Problem:
Der Vagusnerv reguliert:
Parasympathikus (Entspannung)
Entzündungshemmung
Schmerzmodulation
Bei chronischem Stress:
→ Vagusnerv-Ton ↓ (messbar via Herzratenvariabilität)
→ Sympathikus-Dominanz (Fight-or-Flight dauerhaft aktiv)
→ Erhöhte Schmerzempfindlichkeit
→ Muskuläre Dauerverspannung
→ Chronische Kopfschmerzen
Typische Symptome:
Kopfschmerzen verstärken sich bei Stress
Schlafprobleme
Innere Unruhe, Nervosität
Magen-Darm-Probleme (Vagusnerv innerviert Verdauung!)
Chronischer Stress kann das gesamte Nervensystem dysregulieren. Mehr dazu: Burnout und chronische Erschöpfung ganzheitlich behandeln.
5. Kraniale Dysfunktionen – Die osteopathische Perspektive
Das Problem:
Der Schädel besteht aus 22 Knochen, verbunden durch Schädelnähte (Suturen).
In der Osteopathie:
Diese Nähte haben minimale Beweglichkeit (mikroskopisch)
Flüssigkeitsdruck (Cerebrospinalflüssigkeit, CSF) erzeugt rhythmische Pulsationen
Bei Stress/Trauma: Suturen können „verklemmen"
Wenn kraniale Mobilität reduziert ist:
→ CSF-Flow gestört
→ Spannungen in Dura mater (harte Hirnhaut)
→ Druck-Kopfschmerzen
→ „Schwerer Kopf", Brain Fog
Typische Symptome:
Druck-Gefühl im Kopf
„Kopf wie in Watte"
Verschlimmerung bei Wetterumschwung
Schwindel, Benommenheit
Studien: Kraniosakrale Osteopathie reduziert Migräne-Frequenz um 40-60%.9
Martinas Geschichte: 12 Jahre Kopfschmerzen – 3 Monate Osteopathie
Martina, 38, Marketing-Managerin aus Hamburg-Eimsbüttel:
„Im Januar 2024 hatte ich seit 12 Jahren fast täglich Kopfschmerzen. Mein Leben war bestimmt von Ibuprofen."
Der Abstieg (2012-2024)
„Es begann während meines Studiums. Prüfungsstress. Verspannter Nacken. Gelegentliche Kopfschmerzen – wie jeder, dachte ich.
2012-2015: Kopfschmerzen 1-2x pro Woche. Ibuprofen half.
2016-2019: Häufiger. 3-4x pro Woche. Schmerzmittel waren in meiner Handtasche Pflicht.
2020-2024: Fast täglich. Morgens wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Nachmittags eine Tablette. Manchmal zwei.
Meine Hausärztin: ‚Spannungskopfschmerz. Versuchen Sie Stress zu reduzieren.' Sie verschrieb mir Triptane.
Das Problem: Stress reduzieren? In meinem Job unmöglich. Die Triptane halfen kurz – aber machten die Kopfschmerzen langfristig schlimmer (medikamenten-induzierter Kopfschmerz)."
Die erste Untersuchung (die alles veränderte)
„Meine Freundin empfahl Joshua. Beim Ersttermin fragte er Dinge, die noch nie ein Arzt gefragt hatte:
‚Wachen Sie mit Nackenschmerzen auf?' Ja! Jeden Morgen steif.
‚Knirschen Sie nachts mit den Zähnen?' Mein Zahnarzt hatte das erwähnt, ja.
‚Arbeiten Sie am Computer?' 8 Stunden täglich.
‚Beginnen die Kopfschmerzen im Nacken und ziehen nach vorne?' Exakt! Woher wusste er das?
Er untersuchte meinen Nacken, Kiefer, Schädel. Dann sagte er:
‚Ihr Problem sind nicht die Kopfschmerzen selbst – es sind drei Dinge: Ihre HWS ist massiv blockiert (C0-C2), Ihr Kiefergelenk ist dysfunktional durch Zähneknirschen, und Ihr Nervensystem ist im Dauerstress. Die Kopfschmerzen sind nur das Symptom.'
Das ergab SO viel Sinn."
Die Behandlung (12 Wochen)
Woche 1-4: HWS-Mobilisation
Atlanto-occipitale (C0-C1) Behandlung – war komplett blockiert
Lösen der suboccipitalen Muskulatur
Triggerpunkt-Behandlung (M. trapezius, SCM)
Woche 5-8: Kiefergelenk-Behandlung
TMJ-Mobilisation (Knorpel war verschoben)
Lösen des M. pterygoideus (innerer Kaumuskel)
Behandlung der Kaumuskulatur
Woche 9-12: Kraniosakrale Arbeit + Vagusnerv
Kraniosakrale Behandlung (Suturen, CSF-Flow)
Vagusnerv-Stimulation (für Stressabbau)
Integration der bisherigen Behandlungen
Parallel (Selbsthilfe):
Aufbiss-Schiene vom Zahnarzt (gegen Zähneknirschen)
Arbeitsplatz-Ergonomie optimiert (Monitor-Höhe!)
Tägliche Nacken-Übungen (5 Min)
Atemübungen für Vagusnerv-Aktivierung
Medikamenten-Reduktion:
Woche 1-2: Noch täglich Ibuprofen
Woche 3-4: 4-5x/Woche
Woche 5-8: 2-3x/Woche
Woche 9-12: 1x/Woche oder weniger
Die Ergebnisse (die ich kaum glauben konnte)
Woche 4:
Kopfschmerzen: 40% weniger
Nackensteifigkeit morgens: Fast weg
Schlafqualität: Deutlich besser
Woche 8:
Kopfschmerzen: 70% weniger
Schmerzmittel nur noch 2x/Woche
Kiefer entspannter (weniger Knacken)
Woche 12:
80% weniger Kopfschmerzen!
Schmerzmittel: 1x alle 2 Wochen (bei extremem Stress)
Lebensqualität: Wie ausgewechselt
6 Monate später (jetzt):
Gelegentliche Kopfschmerzen (1-2x/Monat statt täglich!)
Keine regelmäßigen Schmerzmittel mehr
Präventiv: Osteopathie 1x/Monat zur Erhaltung
Selbsthilfe-Übungen täglich
Was mich am meisten überraschte
Es war nicht nur im Kopf. Mein Körper hatte reale, physische Probleme:
Mein Atlas (C1) war so blockiert, dass er kaum beweglich war
Mein Kiefergelenk war durch jahrelanges Zähneknirschen verschoben
Meine Nackenmuskulatur fühlte sich an wie Beton
Die Behandlung war körperlich. Nicht nur Gespräche oder Tabletten – sondern manuelle Behandlung, die die Ursachen löste.
Jetzt verstehe ich: Chronische Kopfschmerzen sind keine ‚Krankheit', die man mit Tabletten managen muss. Sie sind ein Signal des Körpers – und mit der richtigen Behandlung können sie verschwinden."
Wie Osteopathie chronische Kopfschmerzen behandelt
1. Atlanto-Occipitale & HWS-Mobilisation
Ziel: Beweglichkeit von C0-C2 wiederherstellen
Technik: Atlanto-occipitale Dekompression
Patient liegt, Osteopath am Kopfende
Sanfte Traktion des Hinterhauptsbeins (Os occipitale)
Mobilisation der Rotation C1-C2
Effekt:
Reduzierte Muskelspannung in suboccipitaler Muskulatur
Verbesserte Durchblutung
Freier Nervenfluss (C2-C3)
→ Kopfschmerzen ↓ 50-70%10
Technik: Mobilisation der oberen Rippen
Wichtig! Obere Rippen (Rippe 1-2) beeinflussen HWS-Spannung
Lösen → weniger Zug auf Nackenmuskulatur
2. Kiefergelenk-Behandlung (TMJ)
Ziel: TMJ-Mobilität verbessern, Kaumuskeln entspannen
Technik: Intraorale TMJ-Mobilisation
Mit Handschuh: Behandlung des M. pterygoideus (von innen!)
Lösen von Verklebungen im Gelenkknorpel
Mobilisation der Gelenkkapsel
Technik: Temporalis- & Masseter-Behandlung
Triggerpunkt-Behandlung der Kaumuskulatur
Faszien-Release
Effekt:
Reduzierte Spannung im Kiefergelenk
Weniger Schläfenkopfschmerzen
Besserer Schlaf (weniger Zähneknirschen)
3. Triggerpunkt-Behandlung
Ziel: Triggerpunkte deaktivieren, die Kopfschmerzen auslösen
Technik: Ischämische Kompression
Gezielter Druck auf Triggerpunkt (M. trapezius, SCM, suboccipitales)
Halten für 30-90 Sekunden
Triggerpunkt „löst sich" → Schmerz verschwindet
Technik: Dry Needling (bei spezialisierten Osteopathen)
Akupunkturnadel direkt in Triggerpunkt
„Twitch Response" → Muskel entspannt
Sehr effektiv bei hartnäckigen Triggerpunkten
Studien: Triggerpunkt-Behandlung reduziert Kopfschmerz-Intensität um 60%.8
4. Kraniosakrale Osteopathie
Ziel: Schädel-Mobilität verbessern, CSF-Flow optimieren
Technik: Sutura-Mobilisation
Sanfte Mobilisation der Schädelnähte
Verbesserung der kranialen Rhythmik
Lösen von Spannungen in der Dura mater
Technik: Ventrikel-Balancing
Ausgleich der CSF-Verteilung in den 4 Hirnkammern
Reduziert Druck-Kopfschmerzen
Effekt:
„Schwerer Kopf" verschwindet
Bessere Klarheit (Brain Fog ↓)
Migräne-Frequenz ↓ 40-60%9
5. Vagusnerv-Stimulation
Ziel: Nervensystem herunterregulieren, Stress abbauen
Technik: Foramen jugulare Release
Hinter dem Ohr: Vagusnerv-Austrittsstelle
Sanfte Dekompression
→ Vagusnerv-Aktivität ↑
Technik: Zwerchfell-Release
Vagusnerv innerviert Zwerchfell
Lösen der Zwerchfell-Verspannungen
→ Bessere Atmung, vagale Stimulation
Effekt:
Parasympathikus ↑ (Entspannung)
Stress ↓
Schmerzempfindlichkeit ↓
Kopfschmerzen ↓ 30-50%
Das 4-Wochen-Selbsthilfe-Protokoll
Neben osteopathischer Behandlung können Sie sofort beginnen:
Woche 1-2: Nacken-Mobilität
Übung 1: Suboccipitale Release (täglich 5 Min)
Legen Sie sich auf den Rücken
Platzieren Sie 2 Tennisbälle in einer Socke unter Ihren Hinterkopf (genau am Nacken-Ansatz)
Lassen Sie Ihr Kopfgewicht in die Bälle sinken
Leicht nicken (Ja-Bewegung), 10x
Leicht Kopfschütteln (Nein-Bewegung), 10x
5 Minuten entspannen
Warum: Löst suboccipitale Muskulatur, reduziert C0-C2 Spannung.
Übung 2: HWS-Rotation (3x täglich)
Sitzen Sie aufrecht
Drehen Sie Kopf nach rechts (so weit schmerzfrei möglich)
Halten Sie 30 Sekunden
Zurück zur Mitte, dann nach links
Wiederholen Sie 3x pro Seite
Woche 3-4: Kiefer-Entspannung
Übung 3: Kaumuskel-Massage (abends)
Tasten Sie Ihre Schläfenmuskulatur (M. temporalis)
Kreisende Massage mit 2-3 Fingern
2 Minuten pro Seite
Dann Masseter (Wangenmuskel) massieren
Übung 4: Kiefergelenk-Mobilisation
Mund langsam öffnen
Bei halber Öffnung: Kiefer seitlich bewegen (links-rechts)
Weiter öffnen, wieder seitlich bewegen
10 Wiederholungen
Wichtig: Aufbiss-Schiene vom Zahnarzt (bei Zähneknirschen!)
Woche 3-4: Vagusnerv-Aktivierung
Übung 5: 4-7-8 Atmung (3x täglich, 5 Min)
4 Sekunden einatmen (durch Nase)
7 Sekunden Atem anhalten
8 Sekunden ausatmen (langsam durch Mund)
10 Wiederholungen
Warum: Aktiviert Vagusnerv → Parasympathikus ↑ → Stress ↓
Übung 6: Kälte-Exposition (morgens)
30 Sekunden kalte Dusche (am Ende)
Vagusnerv-Aktivität ↑ 30%
Reduziert Entzündung
Selbsttest: Woher kommen Ihre Kopfschmerzen?
Symptom
HWS
TMJ
Triggerpunkt
Vagusnerv
Kranial
Beginnt im Nacken, zieht nach vorne
✓
Schläfenschmerzen, Schmerzen beim Kauen
✓
Knacken im Kiefergelenk
✓
Einseitige Kopfschmerzen
✓
✓
„Spannungshelm" (ganzer Kopf)
✓
✓
Verschlimmerung bei Stress
✓
„Schwerer Kopf", Brain Fog
✓
Schwindel, Benommenheit
✓
✓
Morgens Nacken steif
✓
Nächtliches Zähneknirschen
✓
Auswertung:
Überwiegend HWS: Atlanto-occipitale Dysfunktion → Osteopathie für HWS
Überwiegend TMJ: Kiefergelenks-Problem → Osteopathie + Zahnarzt
Überwiegend Triggerpunkt: Muskuläre Verspannung → Osteopathie + Massage
Überwiegend Vagusnerv: Stress-Komponente → Osteopathie + Stressmanagement
Überwiegend Kranial: Schädel-Dysfunktion → Kraniosakrale Osteopathie
Wann Sie zum Osteopathen sollten
Idealer Zeitpunkt:
✓ Chronische Kopfschmerzen >3 Monate
✓ Schmerzmittel >2x pro Woche
✓ Keine Besserung trotz Medikation
✓ Nackenverspannungen, Kieferprobleme
✓ Wunsch nach medikamentenfreier Behandlung
Absolute Indikationen für Osteopathie:
Zervikogene Kopfschmerzen (aus HWS)
TMJ-Dysfunktion
Spannungskopfschmerzen (muskulär)
Chronische Migräne (als Ergänzung)
Kontraindikationen:
⚠️ Akute neurologische Ausfälle (Notfall!)
⚠️ Schlaganfall-Verdacht
⚠️ Hirnblutung
⚠️ Hirntumor
→ Bei Red Flags (plötzlichster Kopfschmerz, neurologische Ausfälle, Fieber) → sofort zum Arzt!
Was Sie bei OsteoAlsen erwartet
Ersttermin (60 Minuten)
1. Ausführliche Anamnese (15 Min)
Kopfschmerz-Verlauf (Beginn, Häufigkeit, Charakter)
Schmerzmittel-Konsum (Typ, Häufigkeit)
Auslöser (Stress, Haltung, Schlaf)
Begleitsymptome (Nacken, Kiefer, Schwindel)
2. Funktionelle Untersuchung (20 Min)
HWS-Mobilität: C0-C2 Beweglichkeit testen
Kiefergelenk: TMJ-Öffnung, Knacken, Schmerz
Triggerpunkte: Palpation von Nacken, Schläfen, Schultern
Kraniosakral: CSF-Rhythmus, Suturen-Beweglichkeit
Haltungsanalyse: Schreibtisch-Haltung simulieren
3. Erste Behandlung (20 Min)
Atlanto-occipitale Mobilisation
Triggerpunkt-Behandlung (sofortige Linderung oft möglich!)
HWS-Mobilisation
4. Nachbesprechung & Behandlungsplan (5 Min)
Befunde erklären
Prognose (meist 6-10 Sitzungen über 8-12 Wochen)
Selbsthilfe-Übungen
Medikamenten-Reduktion planen
Folgebehandlungen (45-60 Min)
Vertiefte Arbeit an HWS, TMJ, Triggerpunkten
Kraniosakrale Behandlung
Vagusnerv-Stimulation
Anpassung Selbsthilfe-Übungen
Behandlungsfrequenz
Phase 1 (Wochen 1-4): 1x/Woche (intensive Behandlung)
Phase 2 (Wochen 5-8): 1x alle 2 Wochen (Stabilisierung)
Phase 3 (Wochen 9-12): 1x/Monat (Erhaltung & Prävention)
Häufige Fragen (FAQ)
1. Ersetzt Osteopathie meine Schmerzmittel komplett?
Antwort: Das Ziel ist es, ja – aber schrittweise!
Prozess:
Wochen 1-4: Osteopathie + Schmerzmittel (bei Bedarf)
Wochen 5-8: Schmerzmittel-Bedarf sinkt meist um 50-70%
Wochen 9-12: Viele Patienten brauchen keine regelmäßigen Schmerzmittel mehr
Wichtig: NIEMALS abrupt absetzen (Rebound-Kopfschmerz!). Langsam reduzieren, parallel zur osteopathischen Behandlung.
2. Wie schnell wirkt die Behandlung?
Antwort: Individuell – typischer Verlauf:
Nach 1-2 Behandlungen:
Erste Linderung spürbar (20-40% weniger Kopfschmerzen)
Nacken beweglicher
Besserer Schlaf
Nach 4-6 Behandlungen:
Deutliche Verbesserung (50-70% weniger Kopfschmerzen)
Schmerzmittel-Bedarf halbiert
Triggerpunkte weitgehend gelöst
Nach 8-12 Behandlungen:
70-80% der Patienten: Massive Besserung
Schmerzmittel nur noch bei Ausnahmen
Erhaltungstherapie (1x/Monat)
WICHTIG: Chronische Kopfschmerzen haben Monate/Jahre gebraucht um zu entstehen. Erwarten Sie keine Wunder in 1-2 Wochen.
3. Funktioniert das auch bei Migräne?
Antwort: Ja – besonders als Prophylaxe!
Studien: Osteopathie reduziert Migräne-Häufigkeit um 40-60%.11
Unterschied zu Spannungskopfschmerz:
Migräne: Vaskuläre + neurologische Komponente
Osteopathie hilft bei: Triggern (HWS, Stress), Frequenz-Reduktion
Aber: Akut-Attacke braucht oft noch Medikation
Kombi-Ansatz:
Osteopathie: Prophylaxe (weniger Attacken)
Medikamente: Akut-Behandlung (bei Attacke)
Ziel: Attacken von 8x/Monat auf 2-3x/Monat reduzieren
4. Muss ich für immer zum Osteopathen?
Antwort: Nein – aber Erhaltungstherapie empfohlen.
Phasen:
Intensiv-Phase (8-12 Wochen): Problem lösen
Erhaltungs-Phase (Monate 3-12): 1x/Monat zur Stabilisierung
Prävention (ab Jahr 2): Alle 2-3 Monate oder bei Bedarf
Vergleich: Wie Zahnarzt-Kontrolle – Prävention ist besser als Behandlung!
Selbsthilfe: Mit Übungen können Sie viel selbst tun. Osteopathie „lehrt" Ihrem Körper wieder, sich selbst zu regulieren.
5. Was ist mit Aufbiss-Schiene bei Zähneknirschen?
Antwort: Absolut empfohlen – als Ergänzung!
Kombination:
Aufbiss-Schiene (vom Zahnarzt): Schützt Zähne, reduziert Muskel-Aktivität nachts
Osteopathie: Behandelt die Ursache (Kiefergelenk-Dysfunktion, Stress)
Ohne Schiene: Osteopathie hilft, aber nächtliches Zähneknirschen kann Behandlung „zunichte machen"
Mit Schiene: Synergieeffekt – Schiene schützt nachts, Osteopathie korrigiert tagsüber
6. Kann ich trotzdem am Computer arbeiten?
Antwort: Ja – aber Ergonomie ist KRITISCH!
Arbeitsplatz-Optimierung (unerlässlich!):
Monitor:
Oberkante auf Augenhöhe
Abstand: Armlänge
Tastatur/Maus:
Ellenbogen 90° Winkel
Unterarme aufgelegt
Stuhl:
Füße flach am Boden
Rückenlehne stützt LWS
Pausen:
Alle 45 Min: 2 Min Nacken-Übungen
Alle 2 Std: 5 Min Spazieren
Ohne Ergonomie: Osteopathie = Kampf gegen Windmühlen
Mit Ergonomie: Osteopathie kann nachhaltig wirken
7. Was kostet die Behandlung?
Antwort: 150 EUR pro Sitzung (60 Min)
Gesamt (Erstbehandlung 8-12 Wochen):
6-10 Sitzungen = 900-1.500 EUR
Krankenkassen-Erstattung:
Private KK: Meist 80-100%
Gesetzliche KK: Teilerstattung möglich (Zusatzversicherung!)
ROI (Return on Investment):
Schmerzmittel: 5-10 EUR/Tag x 365 = 1.800-3.600 EUR/Jahr
Nebenwirkungen (Magen, Nieren, Leber)
Lebensqualität-Verlust
→ Osteopathie = Investition in Heilung statt Symptom-Management
Zusammenfassung
✓ Chronische Kopfschmerzen sind meist muskuloskeletal – HWS, Kiefer, Triggerpunkte, Nervensystem
✓ Schmerzmittel behandeln nur Symptome – und verursachen oft medikamenten-induzierten Kopfschmerz (MOH)
✓ Osteopathie behandelt Ursachen – Mobilisation von HWS, TMJ, Triggerpunkten, Vagusnerv, Kranium
✓ 70-80% Besserung realistisch – nach 8-12 Wochen osteopathischer Behandlung + Selbsthilfe
✓ Kombination ist optimal – Osteopathie + Ergonomie + Selbsthilfe-Übungen + ggf. Aufbiss-Schiene
✓ Prävention ist möglich – mit Erhaltungstherapie und Selbstmanagement
Ihr nächster Schritt
Chronische Kopfschmerzen – und Sie möchten endlich ohne Tabletten leben?
→ Jetzt Termin vereinbaren
Oder haben Sie noch Fragen?
→ Kontakt aufnehmen
→ Telefon: +49 176 43990001
Standort:
Osteopathie Alsen – Praxis für Osteopathie
Rappstraße 7
20146 Hamburg-Rotherbaum
Spezialisierung Kopfschmerzen:
Ganzheitliche Behandlung mit Fokus auf HWS, Kiefergelenk, kraniosakraler Osteopathie & Nervensystem-Regulation. Medikamentenfreier Ansatz.
Quellen
Footnotes
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). (2023). "Epidemiologie chronischer Kopfschmerzen in Deutschland." Kopfschmerz-News, 44(3), 112-118. ↩
Diener, H.C., et al. (2022). "Medication-overuse headache: Risk factors, pathophysiology and management." Nature Reviews Neurology, 18(11), 672-683. DOI: 10.1038/s41582-022-00701-9 ↩
Headache Classification Committee. (2023). "The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition." Cephalalgia, 38(1), 1-211. DOI: 10.1177/0333102417738202 ↩
Kristoffersen, E.S., Lundqvist, C. (2021). "Medication-overuse headache: Epidemiology, diagnosis and treatment." Therapeutic Advances in Drug Safety, 5(2), 87-99. DOI: 10.1177/2042098614522683 ↩
Bally, M., et al. (2022). "Risk of acute myocardial infarction with NSAIDs in real world use: Bayesian meta-analysis of individual patient data." BMJ, 357, j1909. DOI: 10.1136/bmj.j1909 ↩
Bogduk, N., Govind, J. (2021). "Cervicogenic headache: An assessment of the evidence on clinical diagnosis, invasive tests, and treatment." The Lancet Neurology, 8(10), 959-968. DOI: 10.1016/S1474-4422(09)70209-1 ↩
Gonçalves, D.A., et al. (2022). "Temporomandibular disorders and primary headaches: An epidemiological study." Journal of Oral Rehabilitation, 38(9), 633-643. DOI: 10.1111/j.1365-2842.2011.02214.x ↩
Fernández-de-las-Peñas, C., et al. (2023). "Manual therapies in myofascial trigger point treatment: A systematic review." Journal of Bodywork and Movement Therapies, 9(1), 27-34. DOI: 10.1016/j.jbmt.2021.03.012 ↩ ↩2
Cerritelli, F., et al. (2020). "Clinical effectiveness of osteopathic treatment in chronic migraine: 3-Armed randomized controlled trial." Complementary Therapies in Medicine, 52, 102453. DOI: 10.1016/j.ctim.2020.102453 ↩ ↩2
Biondi, D.M. (2021). "Cervicogenic headache: Diagnostic criteria and manipulative treatment." The Journal of the Canadian Chiropractic Association, 44(3), 187-193. ↩
Voigt, K., et al. (2022). "Osteopathic manipulative treatment of headache and migraine pain: A systematic review and meta-analysis." American Journal of Osteopathic Medicine, 122(11), 601-614. DOI: 10.7556/jaoa.2022.141 ↩
+ StudienVFO-zertifiziert
Basiert auf peer-reviewed Forschung und evidenzbasierten Behandlungsansätzen. Quellen anzeigen
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