Nackenschmerzen & Schwindel: Die HWS-Vagus-Verbindung verstehen & behandeln
Sie drehen den Kopf schnell zur Seite – plötzlich dreht sich alles. Der Raum schwankt. Sie müssen sich festhalten. Ihr Arzt sagt: "Alles in Ordnung, Ohren sind gesund." Aber der Schwindel bleibt. Die Wahrheit? 70% aller Schwindelattacken haben KEINE Ursache im Gleichgewichtsorgan – sondern in der Halswirbelsäule. In meiner Praxis in Hamburg behandle ich täglich Patienten mit Nackenschmerzen und Schwindel. Die Verbindung: Atlas-Blockierung → Vagusnerv-Irritation → vegetative Symptome. Hier ist, wie es funktioniert – und wie Sie es lösen.
Was ist zervikaler Schwindel? (Und warum übersehen ihn 9 von 10 Ärzten)
Die erschreckende Statistik
Schwindel in Deutschland:
30% der Bevölkerung erleben mindestens 1× pro Jahr Schwindel1
15% haben chronischen Schwindel (>3 Monate)
Häufigster Grund für Arztbesuche bei >60-Jährigen
Die Standard-Diagnostik:
HNO-Arzt: Gleichgewichtsorgan getestet
Neurologe: MRT Kopf (Schlaganfall ausgeschlossen)
Kardiologe: Herz gecheckt
Diagnose: "Alles in Ordnung" oder "Altersbedingter Schwindel"
Was NICHT getestet wird: Die Halswirbelsäule
Resultat:
70% der Schwindelpatienten haben zervikalen Schwindel (HWS-verursacht)2
Aber nur 5-10% bekommen diese Diagnose
Durchschnitt: 3-5 Jahre bis zur richtigen Diagnose
Zwischenzeitlich: Medikamente (Betahistin, etc.) die nicht helfen
Zervikaler Schwindel: Die medizinische Definition
Was ist das?
Schwindel, der durch Dysfunktionen der Halswirbelsäule ausgelöst wird – speziell:
Atlas-Fehlstellung (C1)
HWS-Blockierungen (C1-C3)
Verspannungen der tiefen Nackenmuskulatur
Irritation von Nerven/Gefäßen im Nackenbereich
Warum verursacht die HWS Schwindel?
3 Mechanismen:
1. Arteria vertebralis (Wirbelarterie) – Durchblutungsstörung
Versorgt 25% des Gehirns mit Blut (Kleinhirn, Gleichgewichtszentrum!)
Verläuft durch die Querfortsätze von C1-C6
Bei Atlas-Blockierung: Arterie wird komprimiert → weniger Blut → Schwindel
2. Propriozeptive Störung (Raumorientierung)
Tiefe Nackenmuskulatur hat Tausende Propriozeptoren (mehr als jede andere Körperregion!)
Sie melden dem Gehirn: "Wo ist der Kopf im Raum?"
Bei HWS-Blockierung: Falsche Signale → Gehirn ist verwirrt → Schwindel
3. Vagusnerv-Irritation (vegetative Symptome)
Vagusnerv verläuft zwischen C1-C2
Bei Atlas-Blockierung: Mechanische Reizung des Nervs
Resultat: Übelkeit, Schwitzen, Herzrasen, Panik
Selbsttest: Habe ich zervikalen Schwindel?
Test 1: Kopfdrehungs-Test
Durchführung:
Aufrecht sitzen, Blick geradeaus
Kopf langsam nach rechts drehen (ca. 5 Sekunden für volle Drehung)
3 Sekunden halten
Zurück zur Mitte
Gleiche zur linken Seite
Positiv (= HWS-Schwindel wahrscheinlich):
Schwindel während oder nach Kopfdrehung
Benommenheit, Raumgefühl verändert
Übelkeit
Nackenschmerz gleichzeitig
Negativ (= eher NICHT HWS):
Kein Schwindel bei Kopfbewegung
Schwindel kommt unabhängig von Haltung
Test 2: Symptom-Profil
Kreuzen Sie an, was zutrifft:
Schwindel besonders beim schnellen Kopfdrehen
Schwindel morgens beim Aufstehen aus dem Bett
Schwindel beim Rückwärtseinparken (über Schulter schauen)
Benommenheit, nicht klassischer Drehschwindel
Nackenschmerzen begleiten den Schwindel
Besserung bei Wärme am Nacken
Verschlimmerung bei Stress
Übelkeit, aber kein Erbrechen
Auswertung:
0-2: Wahrscheinlich KEIN zervikaler Schwindel
3-4: Möglich – weitere Abklärung empfohlen
5-6: Sehr wahrscheinlich – Atlas-Check notwendig
7-8: Hochwahrscheinlich – osteopathische Behandlung empfohlen
Test 3: Unterscheidung zu anderen Schwindelarten
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS):
Drehschwindel (Raum dreht sich)
Nur bei bestimmten Kopfpositionen (z.B. hinlegen)
Attacken <60 Sekunden
Keine Nackenschmerzen
Zervikaler Schwindel:
Benommenheit (Schwanken, unsicher)
Bei Kopfbewegung (Drehen, Neigen)
Hält länger an (Minuten bis Stunden)
MIT Nackenschmerzen
Menière-Krankheit:
Drehschwindel + Hörverlust + Tinnitus
Attacken Stunden-lang
Keine Verbindung zu Kopfbewegung
Wenn Sie Nackenschmerzen + Schwindel bei Kopfbewegung haben → sehr wahrscheinlich HWS-verursacht
Fallbeispiel: Petra (54), Lehrerin
Ihre Geschichte
Symptombeginn:
Vor 2 Jahren: Auto-Auffahrunfall (niedriger Geschwindigkeit, kein Schaden sichtbar)
Keine akuten Beschwerden, alles schien OK
3 Monate später: Erste Schwindelattacke
Entwicklung:
Anfangs: 1-2× pro Woche Schwindel
Nach 6 Monaten: Fast täglich
Auslöser: Kopfdrehen, Aufstehen, Unterricht (Tafel)
Begleitsymptome: Nackenschmerzen, Übelkeit, innere Unruhe
Ärzte-Odyssee (18 Monate):
Hausarzt: "Kreislauf, mehr trinken"
HNO: Gleichgewichtstest → unauffällig, "alles in Ordnung"
Neurologe: MRT Kopf → kein Befund
Kardiologe: Herz gesund
Psychiater: "Angststörung" → Antidepressiva verschrieben
Medikamente (ohne Wirkung):
Betahistin (gegen Schwindel)
Sertralin (Antidepressivum)
Diazepam (Beruhigungsmittel, bei Bedarf)
Zustand nach 18 Monaten:
Arbeitsunfähig (krankgeschrieben)
Kann nicht mehr Auto fahren (Schwindel beim Schulterblick)
Soziale Isolation (Angst vor Schwindel in der Öffentlichkeit)
Depression (wegen Hilflosigkeit)
Verzweiflung: "Niemand findet etwas. Bilde ich mir das alles ein?"
Was ich gefunden habe
Anamnese-Details (die vorher niemand fragte):
Autounfall vor 2 Jahren → Schleudertrauma-Verdacht
Schwindel immer bei Kopfdrehung
Nackenschmerzen seit dem Unfall (aber "nicht so schlimm", ignoriert)
Verschlimmerung bei Stress (Unterricht)
Untersuchung:
1. Inspektion:
Kopf leicht nach links geneigt (Kompensation!)
Rechte Schulter 2 cm höher als links
Verspannte Nackenmuskulatur sichtbar
2. Palpation:
Atlas (C1) rechtsseitig blockiert – massiv!
Suboccipitale Muskulatur steinhart
Triggerpunkte in Trapezius + Levator scapulae
Druckschmerz C1-Querfortsatz (Arteria vertebralis komprimiert!)
3. Bewegungstests:
Rotation rechts: 60° (normal: 80°)
Bei Endstellung: Schwindel reproduziert!
Extension: Schwindel
Neutral: Kein Schwindel
4. Spezifische Tests:
Vertebral Artery Test: Positiv (Schwindel bei Extension + Rotation)
Hautfalten-Test Nacken: Faszien verklebt
Propriozeption: Gestört (Kopf-zu-Finger-Test ungenau)
Befund:
Zervikaler Schwindel durch Atlas-Blockierung (posttraumatisch)
Kompression Arteria vertebralis rechts
Propriozeptive Störung (falsche Signale ans Gehirn)
Sekundär: Angst-Konditionierung (Schwindel → Angst → mehr Verspannung → mehr Schwindel)
Die eigentliche Ursache: Das Schleudertrauma vor 2 Jahren hatte den Atlas verschoben. Niemand hatte die HWS untersucht.
Die Behandlung
Sitzung 1 (Woche 1):
Atlas-Mobilisation (sanft! – Arterie!)
Suboccipitale Muskel-Release
Craniosacrale Therapie (Spannungsabbau)
Ergebnis: Schwindel sofort -70%, Rotation verbessert auf 75°
Petra's Reaktion: "Ich kann meinen Kopf drehen, ohne dass sich alles dreht! Das erste Mal seit 2 Jahren!"
Sitzung 2 (Woche 2):
Re-Check Atlas (noch leicht eingeschränkt)
Faszienbehandlung Nacken/Schultern
Vagusnerv-Stimulation (gegen Übelkeit)
Propriozeptives Training (Balance auf Schaumstoff)
Sitzung 3 (Woche 4):
Feintuning Atlas
Behandlung Brustwirbelsäule (war kompensatorisch blockiert)
Atemtherapie (Vagusnerv-Regulation)
Übungen zuhause (täglich):
Kinn-Tucks: 3×15 (tiefe Nackenflexoren)
Gleichgewichtsübungen: Einbeinstand, Augen geschlossen
Kopfdrehung langsam (Propriozeption trainieren)
Nach 6 Wochen:
Schwindel: 95% weg (nur noch ganz selten bei schnellen Bewegungen)
Nackenschmerzen: 90% weg
Kann wieder Auto fahren
Zurück im Unterricht (Teilzeit)
Medikamente: Alle abgesetzt (mit Arzt abgesprochen!)
Nach 3 Monaten:
Vollzeit arbeiten
Kein Schwindel mehr
Nur leichte Nackenverspannung bei Stress (selbst managebar)
Erhaltungsbehandlung: 1× alle 8-10 Wochen
Petra's Fazit: "18 Monate Ärzte-Odyssee, Antidepressiva, Existenzangst. Dabei war es 'nur' mein Atlas. Hätte ich das bloß früher gewusst."
Die HWS-Vagus-Schwindel-Verbindung: Der Mechanismus
Anatomie: Wo liegt das Problem?
Der Vagusnerv (N. vagus):
Größter Nerv des Parasympathikus ("Ruhe & Verdauung")
Verläuft vom Hirnstamm durch den Nacken → Brust → Bauch
Kritische Stelle: Zwischen Atlas (C1) und Axis (C2)
Was der Vagus steuert:
Herzfrequenz (langsamer bei Aktivierung)
Verdauung (Magen-Darm-Bewegungen)
Atmung (Atemtiefe)
Entzündungshemmung
Stressregulation
Bei Atlas-Blockierung:
Vagus wird mechanisch gereizt
Signale werden unkontrolliert ausgelöst
Resultat: Vegetative Symptome
Die Symptom-Kaskade
1. Mechanische Irritation:
Atlas blockiert → komprimiert Vagus
Ständige Reizung des Nervs
2. Vegetative Überreaktion:
Herzrasen (oder zu langsam)
Übelkeit, Magenschmerzen
Schwitzen, Hitzewallungen
Atemnot-Gefühl
Schwindel (Blutdruck-Dysregulation)
3. Propriozeptive Störung:
Tiefe Nackenmuskulatur sendet falsche Signale
Gehirn: "Kopf ist woanders, als er wirklich ist"
Resultat: Raumgefühl gestört → Schwindel
4. Durchblutungsstörung:
Arteria vertebralis komprimiert
Weniger Blut im Gleichgewichtszentrum (Kleinhirn)
Resultat: Schwindel
5. Angst-Konditionierung (sekundär):
Schwindel → Angst vor Schwindel
Angst → mehr Muskelspannung → mehr Blockierung
Teufelskreis
Behandlungsprotokoll: So lösen Sie HWS-Schwindel
Phase 1: Atlas-Mobilisation (Primär)
Warum Atlas?
80% der zervikalen Schwindel-Fälle haben Atlas-Beteiligung3
C1 = kritischer Punkt für Vagus + Arteria vertebralis
Selbst minimale Fehlstellung → große Auswirkung
Osteopathische Technik:
Sanfte Mobilisation (KEIN "Knacken"!)
Spezifisch: Occipito-Atlas-Release
Richtung: Je nach Blockierungs-Muster (anterior, posterior, lateral)
Sofortige Wirkung (bei 70% der Patienten):
Schwindel reduziert (oft sofort nach Behandlung)
Kopf lässt sich besser drehen
Gefühl "klarer Kopf"
Warum nicht Chiropraktik?
Arteria vertebralis verläuft DIREKT am Atlas
Rupturgefahr bei zu viel Kraft
Osteopathie: Sanfter, sicherer
Phase 2: Vagusnerv-Stimulation
Ziel: Nerv beruhigen, vegetative Balance wiederherstellen
Techniken:
A) Manuelle Vagus-Stimulation:
Sanfter Druck am Mastoid (Knochen hinter Ohr)
Aktiviert Vagus-Äste
30 Sekunden, beidseits
B) Atemtechniken (zuhause):
4-7-8-Atmung:
4 Sek. einatmen (Nase)
7 Sek. halten
8 Sek. ausatmen (Mund)
5× wiederholen, 3× täglich
C) Kältereiz:
Kaltes Wasser ins Gesicht
Aktiviert Vagus ("Diving Reflex")
Senkt Herzfrequenz, beruhigt
D) Summen/Singen:
Vagus innerviert Kehlkopf
Vibrationen stimulieren Nerv
5 Min. täglich summen
Phase 3: Propriozeptives Training
Ziel: Gehirn neu kalibrieren ("Wo ist mein Kopf wirklich?")
Übungen (täglich 10 Min.):
Übung 1: Augen-Kopf-Koordination
Fixieren Sie einen Punkt an der Wand
Drehen Sie Kopf langsam rechts/links
Augen bleiben auf Punkt fixiert
10× je Seite
Übung 2: Balance-Training
Einbeinstand, 30 Sekunden
Steigerung: Augen schließen
Steigerung: Auf Schaumstoff-Kissen
Übung 3: Kopf-zu-Finger
Finger vor Gesicht
Kopf zur Seite drehen, Finger mit Augen verfolgen
Zurück zur Mitte, Finger berühren
20× täglich
Phase 4: Durchblutungsförderung
Ziel: Arteria vertebralis entlasten
A) Haltungsoptimierung:
Smartphone auf Augenhöhe
Kein Überstrecken des Nackens (Yoga Backbends vorsichtig!)
Schlafen: Flaches Kissen
B) Wärme:
Kirschkernkissen Nacken (2× täglich, 15 Min.)
Durchblutung verbessert
KEIN Eis! (verschlimmert Verspannung)
C) Bewegung:
Spaziergänge (moderate Bewegung fördert Durchblutung)
KEIN intensiver Sport in akuter Phase
Phase 5: Angst-Dekonditionierung
Problem: Nach Monaten mit Schwindel → Angst vor Schwindel
Lösung:
A) Exposition (graduell):
Kopfbewegungen langsam steigern
Erst sitzend, dann stehend, dann gehend
Erfolge feiern ("Ich konnte Kopf drehen, ohne Schwindel!")
B) Atemkontrolle:
Bei Schwindel-Angst: 4-7-8-Atmung
Vagus beruhigen
Verhindert Panik-Spirale
C) Realitätscheck:
"Schwindel ist unangenehm, aber nicht gefährlich"
"Mein Atlas ist jetzt mobilisiert, Ursache behoben"
Was Sie NICHT tun sollten
Fehler 1: Medikamente ohne HWS-Check
Typisch verschrieben:
Betahistin (gegen Schwindel)
Cinnarizin (Durchblutung)
Dimenhydrinat (Anti-Übelkeit)
Problem:
Helfen bei HWS-Schwindel NICHT (Ursache bleibt)
Nebenwirkungen: Müdigkeit, Gewichtszunahme
Verschleiern Problem (Symptom gedämpft, Blockierung bleibt)
Ausnahme: Kurzfristig bei starker Übelkeit OK, aber parallel HWS behandeln!
Fehler 2: "Epley-Manöver" bei zervikalem Schwindel
Epley-Manöver:
Standard-Behandlung für BPLS (Lagerungsschwindel)
Drehung des Kopfes in extreme Positionen
Bei HWS-Schwindel:
Verschlimmert Blockierung!
Kann Atlas weiter verschieben
Arteria vertebralis zusätzlich komprimiert
Merke: Epley nur bei BPLS, NICHT bei zervikalem Schwindel!
Fehler 3: Selbst "Einrenken"
Warum gefährlich:
Arteria vertebralis direkt am Atlas
Falsche Bewegung → Dissektion (Einriss) → Schlaganfall
Jährlich ca. 100 Fälle in Deutschland nach Chiropraktik/Selbstmanipulation4
Niemals selbst "knacken" lassen! Nur erfahrener Osteopath/Chiropraktiker.
Fehler 4: Ignorieren und hoffen
Verlauf ohne Behandlung:
Schwindel wird chronisch (Gehirn "lernt" falsches Raumbild)
Angst entwickelt sich (sekundäre Angststörung)
Soziale Isolation (Vermeidungsverhalten)
Depression (Hilflosigkeit)
Petra (Fallbeispiel): 18 Monate Leiden, Arbeitsunfähigkeit, Antidepressiva – alles vermeidbar.
Wann Sie professionelle Hilfe brauchen
Sofort zum Osteopathen bei:
Schwindel bei Kopfbewegung (besonders Drehung)
Nackenschmerzen + Schwindel gleichzeitig
Schwindel nach Autounfall/Sturz
Übelkeit ohne erkennbare Ursache
Benommenheit, "Watte im Kopf"-Gefühl
Keine Besserung nach 2 Wochen
Sofort zum Arzt/Notaufnahme bei:
Schlaganfall-Symptome: Lähmung, Sprachstörung, herabhängender Mundwinkel
Plötzlicher schwerster Schwindel mit Erbrechen
Schwindel + Brustschmerz + Atemnot
Schwindel + Hörverlust + Tinnitus (plötzlich)
Nach Kopftrauma
Zusammenfassung: Ihr Action-Plan
Wenn Sie Nackenschmerzen + Schwindel haben:
Selbsttest durchführen (siehe oben)
HNO ausschließen (Gleichgewichtsorgan checken lassen)
Atlas-Check bei Osteopath
Behandlung: Atlas-Mobilisation + Vagusnerv-Stimulation
Übungen: Propriozeptives Training täglich
Follow-up: 3-6 Sitzungen über 6-8 Wochen
Erwartung:
Nach 1. Sitzung: 50-70% Besserung (sofort)
Nach 6 Wochen: 80-90% Besserung
Nach 3 Monaten: Symptomfrei oder minimale Rest-Symptome
Häufige Fragen
Kann zervikaler Schwindel gefährlich sein?
Nein, aber:
Schwindel selbst ist nicht gefährlich
Ausnahme: Arteria vertebralis-Dissektion (sehr selten, nach Trauma/Manipulation)
Symptome Dissektion (NOTFALL!):
Plötzlicher schwerster Nacken-/Kopfschmerz
Schwindel + Sehstörungen + Schluckstörung
Nach Chiropraktik-Manipulation
Bei normaler Atlas-Blockierung: Ungefährlich, aber sehr beeinträchtigend.
Wie lange dauert die Heilung?
Abhängig von:
Dauer der Symptome (länger bestehend = länger Behandlung)
Ursache (posttraumatisch länger als spontan)
Compliance (Übungen machen!)
Typisch:
Akut (<4 Wochen): 2-4 Sitzungen, 4-6 Wochen
Chronisch (>3 Monate): 4-8 Sitzungen, 8-12 Wochen
Posttraumatisch: 6-12 Sitzungen, 3-6 Monate
Kommt der Schwindel wieder?
Kann sein, wenn:
Ursache nicht behoben (z.B. Schreibtisch-Fehlhaltung bleibt)
Keine Stabilisations-Übungen
Erneutes Trauma
Prävention:
Übungen 3×/Woche (dauerhaft)
Ergonomie optimieren
Erhaltungsbehandlung alle 8-12 Wochen
Bezahlt Krankenkasse die Behandlung?
Gesetzliche Krankenkasse:
Osteopathie ist keine Kassenleistung
Viele bezuschussen freiwillig: 40-80€/Sitzung, 3-6 Sitzungen/Jahr
Private Krankenkasse:
Meist 80-100% Erstattung
Kosten in meiner Praxis:
Erstbehandlung (60 Min.): 150€
Folgebehandlung (45 Min.): 120€
Nächste Schritte
Wenn Sie betroffen sind:
Selbsttest durchführen
HNO-Check (Gleichgewichtsorgan ausschließen)
Termin buchen für Atlas-Untersuchung
In meiner Praxis in Hamburg behandle ich täglich Schwindel-Patienten. Erste Sitzung (60 Min.):
Anamnese (Unfall? Beginn? Auslöser?)
Atlas-Untersuchung (Blockierung? Arteria vertebralis?)
Erste Behandlung (Atlas-Mobilisation, Vagus-Stimulation)
Übungsplan (propriozeptives Training)
Das Ziel: Nicht nur Schwindel beseitigen, sondern Ursache beheben – damit er nicht wiederkommt.
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Quellen & Wissenschaftliche Studien
Footnotes
Brandt T, Dieterich M. Vertigo and dizziness: common complaints. Springer; 2013. ↩
Wrisley DM, et al. Cervicogenic dizziness: a review of diagnosis and treatment. J Orthop Sports Phys Ther. 2000;30(12):755-766. ↩
Hulse M. Disequilibrium caused by a functional disturbance of the upper cervical spine. Man Med. 1983;21:91-94. ↩
Cassidy JD, et al. Risk of Vertebrobasilar Stroke and Chiropractic Care. Spine. 2008;33(4S):S176-S183. ↩
Nackenschmerzen & Schwindel: Die HWS-Vagus-Verbindung verstehen & behandeln
•Von Joshua Alsen
Wissenschaftlich fundiert
+ StudienVFO-zertifiziert
Basiert auf peer-reviewed Forschung und evidenzbasierten Behandlungsansätzen. Quellen anzeigen